Modul 1 Grundlagen
Das Herzstück der Weiterbildung!
Sie erlangen das wesentliche Handwerkszeug für Diagnostik, Förderung und Beratung: das Fundament der praktischen lerntherapeutischen Tätigkeit.
Untermauert wird dieses Praxiswissen durch medizinisch-psychologisches Hintergrundwissen und angewandte Diagnostik: Sie bauen Ihr theoretisches Wissen aus und erweitern Ihre praxisbezogenen Kenntnisse. Sie können im Verlauf von Modul 1 mit der praktischen Tätigkeit beginnen.
Das umfangreiche Modul besteht aus einer Einführung in aktuelle theoretische und praktische Konzepte zur Unterstützung bei Lern- und Leistungsproblemen in den Bereichen Schriftsprache und Rechnen. Es wird eine entwicklungsorientierte Perspektive eingenommen, die positive Lernvoraussetzungen wie Sensomotorik, Sprache, psychische Kompetenzen sowie das familiäre und schulische Umfeld stark berücksichtigt.
Ein Bestandteil ist zudem die Einführung und das Training in lösungs- und ressourcenorientierter Kurzberatung, um das Umfeld des Kindes konstruktiv in die Förderarbeit einzubeziehen.
Neben diesen ganz praktischen Fähigkeiten zur Förderung erlangen Sie vertiefte Erkenntnisse zur Diagnostik und Förderung im Bereich Dyslexie sowie Seminare zu medizinisch-psychologischen Hintergründen, dem erweiterten systemischen Blick auf die ganze Familie und Supervision. So werden die praktischen Kenntnisse und das theoretische Wissen über Lernen und Lernstörungen in Zusammenhang gebracht.
Weiterer wesentlicher Bestandteil dieser Phase der Weiterbildung ist die Umsetzung der vermittelten Inhalte in die lerntherapeutische Praxis.
Nach Abschluss des ersten Moduls haben Sie als Teilnehmer*in die wichtigsten Grundlagen erworben, um Lern- und Leistungsprobleme zu erkennen und Kinder vielseitig, kompetent und individuell zu unterstützen. Dabei geht es in der von uns vermittelten lerntherapeutischen Praxis insbesondere darum, mit den eigenen Kompetenzen zu überzeugen, Vertrauen zu gewinnen und fachlich breit und seriös aufgestellt zu sein. Aus Überzeugung unterrichten wir nicht nur das eine Modell, den einen Ansatz – bei uns bekommen Sie Einblicke in die Vielfalt der modernen Didaktik und der etablierten und aktuellen Förderkonzepte für die Bereiche Schriftsprache und Rechnen. So können Sie sicher und fachlich kompetent Ihr Förderangebot (weiter-)entwickeln und die Klient*innen individuell unterstützen.
Im Laufe des ersten Moduls beschreiten Sie in der Regel den Weg in die lerntherapeutische Praxis. Sie beginnen Ihr eigenes therapeutisches Profil zu gestalten, akquirieren erste Klient*innen und entwickeln für sich und innerhalb der Intervisionsgruppe Ideen für die praktische Arbeit. Dieser Prozess wird intensiv begleitet durch Beratung, Supervision und die schriftliche Begutachtung der Förderberichte.
Für den Abschluss des Moduls bereiten Sie in der Intervisionsgruppe eine Präsentation zu einer Fördergeschichte vor.
Unterricht
312 UE* = 39 Seminartage gemeinsamer Unterricht
Selbststudium
Kosten
5.070 €
Bei Anmeldung bis 4 Wochen vor Starttermin: abzüglich 500€
Hierin enthalten ist der Unterricht, der Präsentationstag, Beratung, Betreuung in der praktischen Tätigkeit, Rückmeldung zu Berichten und bei Bedarf zusätzliche Supervision sowie an Präsenztagen Getränke und kleine Snacks.
Häusliche Anteile
60 UE* Hospitation
50 UE* Intervision
2 - 3 Förderberichte
Abschluss
KREISELurkunde Dyslexie
BVL-Titel Dyslexie möglich**
*UE = Unterrichtseinheit à 45 Minuten
**Für Zertifizierungen BVL/FiL fallen zusätzliche Gebühren an.
Änderungen vorbehalten
Ganzheitlich-systemisches Schriftsprach-Erwerbsmodell (16 UE)
- Überblick Gesamtmodell
- Sensomotorische Voraussetzungen für Sprach- und Schriftspracherwerb
- Herausforderungen im Laut- und Buchstaben-System
- Sensorische und sprachliche Anteile beim Lesen
- Selbsterfahrungen zum Lesen, Schreiben, Rechnen
- Präsentation einer Fördergeschichte
Lösungsorientierte Beratung (48 UE)
- Einführung, Geschichte und Grundannahmen der LOB
- Systemisches Denken und Handeln
- PELZE-Modell
- Der Beratungsprozess: Wir beraten uns miteinander
- Fragen, Wünsche, Ressourcen
- Fragetypen der LOB
- Konstruktion eines guten Rats, Übungen
- Familien- und Umfeldkarte
- Formen professionellen Handelns
- Auftragsklärung
- Zirkuläres Fragen
- Konzept Ich schaff´s, Ben Furman
- Aufstellungen mit Gegenständen
- Motivational Interviewing
- Umgang mit Ambivalenzen
Diagnostik und Förderung Sensomotorik (16 UE)
- Thesen zu einer Diagnostik zur Förderung
- Diagnostik-Situationen im Bereich Sensomotorik
- Video-Demonstration und Übungen zur Diagnostik
- Materialvorstellung zur Förderung
- Selbsterfahrungen im Bereich Sensomotorik
- Erarbeitung von Einsatzmöglichkeiten
Sprache: Entwicklung, Diagnostik, Förderung (12 UE)
- Sensomotorik und Sprache
- Sprachentwicklung
- Sprachliche Auffälligkeiten
- Phonologische Bewusstheit
- Informelle Diagnostik im Bereich Sprache
- Sprachliche Förderung von Artikulation, Wortschatz, Grammatik
Lerntherapeutische Lehrgänge und Spiele: Alphabetische und orthographische Strukturierung und Leseförderung (48 UE)
- Grundlagen der alphabetischen Förderung
- Qualitative Fehleranalyse
- Förderlehrgang Carola Reuter-Liehr / Rechtschreibleiter
- Kieler Leseaufbau
- IntraAct Plus
- Grundlagen der orthographischen Förderung
- Marburger Rechtschreibtraining
- Orthografikus
- Sprachsystematischer Ansatz
- Elemente eines eigenen Förderkonzeptes
- Lesestrategien und Lesemotivation
Einführung in mathematische Basiskompetenzen (8 UE)
• Entwicklung des Kindes
• Mathematik und Sprache
• Die Fünf – Mathematik im Alltag
• E-I-S – Prinzip
Vom Zählen zum Rechnen im Zahlenraum bis 20 (16 UE)
- Grundvorstellung Operationsverständnis
- Definition Dyskalkulie / Risikofaktoren
- Zählen und Zählprinzipien
- Zehnerübergang
- Strategien
- Rechengeschichten
- Aktiv-entdeckendes Lernen
Rechnen im erweiterten Zahlenraum (16 UE)
- Stellenwertverständnis
- Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 100
- Halbschriftliche und schriftliche Rechenverfahren
- Sachaufgaben
- Runden und Überschlagen
- 4-Phasen-Modell
- Vertieftes Zahlenverständnis
- Modellierungskreislauf
- Multiplikation und Division
- Grundvorstellung Operationsverständnis
- Vernetztes Rechnen
Informelle Diagnostik und Therapiekonzeption (16 UE)
- Analysemöglichkeiten informeller Schreibungen
- Demonstration und Analyse alphabetischer Fähigkeiten
- Demonstration und Analyse orthographischer Fähigkeiten
- Fallerarbeitung
- Auswertung von Diagnostiksituationen
- Übertrag in Schriftsprach-Erwerbsmodell und Familien- und Umfeld-Karte
- Entwicklung Therapiekonzeption
Lernen und Selbstwert im System Familie (16 UE)
- Familiensystem (Eltern – Geschwister), Schule und Sonstiges
- Unterstützungsmöglichkeiten für Kind und Eltern
- Lernen und Selbstwert in der Familie stärken
- Stärkung von Selbstwert durch Ressourcenfindung beim Kind, Jugendlichen, den Eltern
Stift und Schrift (8 UE)
- Stifthaltung
- Schriftbild
Formelle Diagnostik Schriftsprache (8 UE)
- Einführung, Durchführung und Auswertung verschied formeller Testverfahren
Grammatik (8 UE)
- Verstehen und fördern
- Wortarten mit Deklination, Konjugation, Komparation
- Zeitformen
- Satzglieder
Die Lerntherapeutischen Gespräche (8 UE)
- Erster Telefonkontakt
- Erstgespräch, Anamnese, Exploration
- Lehrer*innen-Gespräch
- Kinderexploration
Intelligenzdiagnostik (8 UE)
- Intelligenz: Begriffsklärungen, Testverfahren
- Verschiedene Verfahren zur Intelligenzdiagnostik
Verhalten und Verhaltensstörungen (16 UE)
- Aufmerksamkeitsstörungen
- Teilleistungsstörungen
- Mediennutzung
- Umschriebene Entwicklungsstörungen und Komorbiditäten
- Geschichte, Ursachenzusammenhänge, emotionale und soziale Folgen (Kind, Familie, Schule/Klasse)
Supervision (24 UE)
- Fälle, Anliegen, Reflexionen der Teilnehmer*innen
WebTreffs (12 UE)
- Organisatorisches
- Häusliche Anteile
- Fragen an die Lehrgangsleitung
- Berichte
- ...
Präsentationstag (8 UE)
- Präsentationen der Teilnehmer*innen
Der Unterricht findet in einem erfrischenden Mix aus Präsenz und Live-Online Unterricht statt: Wir beginnen mit einem verlängerten Wochenende in Präsenz in Hamburg und treffen uns dann Live-Online wieder. Etwa in der Mitte des Moduls findet ein weiterer Präsenzblock statt, ebenso am Ende für die Abschlusspräsentationen. Dazwischen lernen Sie in aktiven Live-Online-Formaten, in Intervisionsgruppen sowie im Selbststudium. Zusätzlich gibt es einige abendliche Treffen zum Austausch mit der Lehrgangsleitung.
Das Modul 1 Grundlagen ist geeignet für alle Interessierten, die den Einstieg in die Lerntherapeutische Praxis suchen oder sich in ihrem bestehenden Grundberuf weiterentwickeln möchten.
Unsere Kurse setzen sich aus Teilnehmer*innen zusammen, die aus unterschiedlichen beruflichen Richtungen kommen:
Therapeut*innen (z. B. Logopäd*innen oder Ergotherapeut*innen) und Pädagog*innen (z. B. Lehrer*innen aller Schulformen und Erzieher*innen), die sich für ihre Arbeit lerntherapeutisch weiterbilden oder ein weiteres berufliches Standbein aufbauen möchten.
Quereinsteiger*innen, die sich beruflich umorientieren und/oder aus privatem Interesse in dem Bereich weiterbilden möchten. Spezielle Vorkenntnisse für die Weiterbildung mit KREISELabschluss sind nicht notwendig. Auch die Titel von BVL und FiL können erlangt werden, hierfür gelten besondere Regelungen.
Für alle Quereinsteiger*innen ist ein persönliches Beratungsgespräch erforderlich, sprechen Sie uns hierzu gern an.
PRÄSENZ in HAMBURG
Freitag und Samstag
9:30 bis 17.30 Uhr – 90 Minuten Mittagspause
Sonntag
9:30 bis 17:00 Uhr – 60 Minuten Mittagspause
LIVE-Online
In der Regel Samstag und Sonntag
9:30 bis 17:00 Uhr – 60 Minuten Mittagspause
Abendtermine:
19:00 bis 20:30 Uhr
Im Anschluss an das Grundlagenmodul kann das Modul Dyskalkulie mit 13 Tagen belegt werden. Abschluss: KREISELurkunde und Titel Dyskalkulietherapeut*in nach BVL möglich
Zeitlich parallel findet Modul Professionalisierung mit 16 Tagen statt, das zum FiL-Titel führt.
Anmeldung zur Weiterbildung Lerntherapie
Anmeldungen sollten bis vier Wochen vor dem Starttermin erfolgen, danach auf Anfrage. Die Zahlung erfolgt nach Erhalt der Rechnung in zweimonatlichen Raten.
Mit der Anmeldung lassen Sie uns bitte einen Lebenslauf mit Foto sowie Ihre Qualifikationsnachweise zukommen.